Weitere Informationen & Anmeldung «
Die erfolgreiche Kooperation der Redaktion Häusliche Pflege mit dem Verband „wig – Wohnen in Gemeinschaft“ geht in die Fortsetzung. Die Kooperationspartner laden zur 2. Bundeskonferenz Wohnen in Gemeinschaft nach Berlin. Sie ist der Treffpunkt für alle Leistungserbringer und deren Partner sowie für Politik und Kostenträger.
Im Mittelpunkt stehen unmittelbar in der Praxis verwertbaren Ratschläge und Konzepte für eine Qualitätsoptimierung von Versorgungen und die Begleitung der Menschen in Wohngemeinschaften. Es wird nicht „akademisiert“, sondern praxisorientiert informiert und es werden Handlungsvorschläge unterbreitet, die den Leistungsanbietern ermöglichen, die Qualität ihrer Arbeit unmittelbar zu steigern.
Praxisorientierte Problemlösung ist das Leitmotiv der Beiträge der Referenten, die aus den angesprochenen Bereichen kommen, und die Bundeskonferenz unter der Präsidentschaft von Claudius Hasenau, dem Vorsitzenden von WIG Wohnen in Gemeinschaft e.V. inhaltlich gestalten.
Recht – Personal – Wirtschaftlichkeit!
Die Themenfelder der „Bundeskonferenz Wohnen in Gemeinschaft“ in Berlin:
Recht: Gestaltung und Begleitung ambulant betreuter Wohngemeinschaften ist „Hochseilakrobatik“. Pflege- und Krankenkassen schwingen die leistungsrechtliche Axt. Hat in den letzten Jahren vornehmlich das Ordnungsrecht Probleme bereitet, ist es jetzt zunehmend das Leistungsrecht – und zwar in Bezug auf alle Kostenträger, einschließlich des Sozialhilfeträgers.
Personal: Damit aber nicht genug: WG-Versorgung und Begleitung erfolgt nicht von Geisterhand, sondern durch Menschen. Wenngleich die Personalbindung in Wohngemeinschaften erwiesenermaßen deutlich höher ist als im „Tourenpflegedienst“, und zwar sei es im Bereich „normaler“ häuslicher somatischer Pflege, Demenzbetreuung und auch Intensivpflege, wäre es blauäugig, Personalbeschaffung in Wohngemeinschaften als Kinderspiel zu bezeichnen.
Wirtschaftlichkeit: Das gilt insbesondere auch deswegen, weil ambulante Leistungen in Wohngemeinschaften auch spezialisierte und entsprechend qualifizierte Fachkräfte, insbesondere auch Leitungskräfte, benötigen. Patienten und Nutzer, ihre Angehörige und auch die Belange des Pflegedienstes müssen zu einem wirtschaftlich nachhaltigen gemeinsamen Erfolg zu führen.
Damit ist die Bundeskonferenz auch in diesem Jahr wieder Pflichttermin für alle Leistungsanbieter in ambulant betreuten Wohngemeinschaften. Unter dem Tagungspräsidium von Claudius Hasenau als inhaltlichem Mentor der Konferenz referiert eine ausgewählte Riege hochkarätiger Fachleute. Auch dieses Jahr wird wieder das Gespräch mit der Politik gesucht, um auf die Anliegen von Wohngemeinschaften in Deutschland aufmerksam zu machen und Problemlösungen einzufordern.
Programm für den 4. November:
10.00 – 10.05
Begrüßung
Lukas Sander, Chefredakteur Häusliche Pflege, Hannover
10.05 – 10.15
Unter Druck: Rechtsstreitigkeiten und Gesetzesentwürfe belasten das Wohnen in Gemeinschaft
Begleiter und Nutzer ambulant begleiteter Wohngemeinschaften wehren sich gegen den zunehmenden Druck von Politik und Kassen, seien es die Weigerung einzelner Kostenträger, Leistungen der „einfachen“ Behandlungspflege in WGs zu vergüten oder die Pläne für ein Intensivpflegegesetz.
Claudius Hasenau, wig – Wohnen in Gemeinschaft e.V., Gelsenkirchen
10.15 – 11.00
Update Leistungsrecht: Rechtsstreit mit der AOK, RISG und mehr
Rechtsanwalt Prof. Ronald Richter bringt mit seinem Vortrag Klarheit in die aktuelle Situation ambulant begleiteter Wohngemeinschaften. Dabei gibt er klare Hinweise dazu, wie das Management jetzt zu reagieren hat und wie es sich absichern kann.
Prof. Ronald Richter, Rechtsanwalt, Hamburg
11.05 – 11.50
Update Ordnungsrecht: Aktuelle Entwicklungen und Trends im Ordnungsrecht
Wohngemeinschaften werden zunehmend reguliert: Die Anforderungen aus dem Heim- und Einrichtungsrecht werden intensiver und das Bauordnungsrecht gewinnt insbesondere bei neuen Projekten eine immer größere Bedeutung. Rechtsanwalt Dr. Lutz H. Michel FRICS zeigt auf, wo die Fallstricke liegen und gibt praxisorientierte Hinweise zum Vorgehen bei WG – Projekten.
Dr. Lutz H. Michel FRICS, Rechtsanwalt, Köln
11.50 – 12.30
Kostenträger Sozialamt: rechtliche Fragen zur Kostenklärung
Wohngemeinschaften sind kein Billigangebot. Kennzahlen machen deutlich, dass etwa 50 Prozent der Nutzerinnen und Nutzern in Wohngemeinschaften auf Hilfe zur Pflege nach dem SGB XII angewiesen sind. Dieses Rechtsgebiet wirft viele Fragen auf, die die Praktiker in der Begleitung von Wohngemeinschaften beantworten müssen. Welche Miethöhe gilt gegenüber dem Sozialhilfeträger als angemessen? Welche Einkommensgrenzen sind zu berücksichtigen? Diese und ergänzende Rechtsfragen werden erläutert und in ihrer Rechtsfolge dargestellt.
Claudius Hasenau, wig – Wohnen in Gemeinschaft, Gelsenkirchen
Dr. Jörg Tänzer, Rechtsanwalt, Berlin (angefragt)
12.30 – 13.30
Mittagspause
13.30 – 14.15
Das Bundesteilhabegesetz – Eingliederungshilfe in Wohngemeinschaften?
Das Bundesteilhabegesetz (BTHG) tritt seit dem 1. Januar 2017 stufenweise in Kraft. Im Vortrag werden die wichtigsten Veränderungen in der Eingliederungshilfe sowie die damit verbundenen Auswirkungen auf die Schnittstelle zur Pflege insbesondere im Hinblick auf unterschiedliche Wohnformen dargestellt.
Anna Sarah Richter, Wissenschaftliche Referentin, Arbeitsfeld IV Alter, Pflege, Rehabilitation, Sozialplanung, Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V., Berlin
14.15 – 15.00
Wir brauchen Wohngemeinschaften als Regelangebot: Stolpersteine in der Gründung und dem Ausbau von Wohngemeinschaften
Jenseits juristischer Fallstricke brauchen Wohngemeinschaften ein tragfähiges Geschäftsmodell. Roland Weigel, Organisationsberater aus Gelsenkirchen, erläutert, welche personellen, organisatorischen und wirtschaftlichen Faktoren zum Gelingen eines WG-Angebotes beitragen.
Roland Weigel, Ruhrgebietskonferenz Pflege, Gelsenkirchen
15.00-15.45 Uhr
Kaffeepause
15.45 – 16.30
Personalentwicklung in Wohngemeinschaften – kein Kinderspiel
WG-Versorgung und Begleitung erfolgt nicht von Geisterhand, sondern durch Menschen. Wenngleich die Personalbindung in Wohngemeinschaften erwiesenermaßen deutlich höher ist als im „Tourenpflegedienst“ – und zwar sei es im Bereich „normaler“ häuslicher somatischer Pflege, Demenzbetreuung und auch Intensivpflege – wäre es blauäugig, Personalbeschaffung in Wohngemeinschaften als Kinderspiel zu bezeichnen.
Cora Hollmann, Diplom Psychologin Cora Hollmann Human Resources, Dortmund
16.30 – 17.30
Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Pflege und Politik sowie von Kostenträgern
Kordula Schulz-Asche, MdB, Pflegepolitische Sprecherin, Bündnis 90/Die Grünen
Claudius Hasenau, Vorsitzender, wig – Wohnen in Gemeinschaft e.V., Gelsenkirchen
Programm für den 5. November:
Zwei parallellaufende Workshops
9.30 – 12. 30 Uhr
Workshop 1: Interne und externe Kommunikationsstrategie für WGs
Wohngemeinschaften für Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf sind in aller Munde. Doch die wenigsten, die darüber reden, haben verstanden, warum das Leben in dieser noch vergleichsweise neuen Wohnform den Mieterinnen und Mietern, aber auch den Angehörigen und den beruflich Pflegenden so guttut. Auch nach mehr als zehn Jahren sind Wohngemeinschaften erklärungsbedürftige Produkte, die auf allen Ebenen Vermittlung benötigen. Um das Interesse professionell zu wecken, die Nachfrage sorgfältig zu bedienen und die WG dauerhaft positiv im Gespräch zu erhalten, gehört deshalb eine interne und externe Kommunikationsstrategie von Anfang an zum Konzept. Der Workshop zeigt anhand von Praxisbausteinen, wie dies Schritt für Schritt gelingen kann.
Susanne Schübel, Journalistenbüro Herne, Herne
Workshop 2: Umsetzung des Expertenstandard Beziehungsgestaltung in der Pflege von Menschen mit Demenz in ambulant betreuten Wohngemeinschaften
Manuela Ahmann, Dipl.-Medizinpädagogin, freiberufliche Dozentin, Dortmund
12.30 – 14.00
Mittagspause